Energiegipfel in Hessen

Die Zukunft unseres Landes in der Mitte Deutschlands“, so der hessisch Ministerpräsident Volker Bouffier wörtlich in der Einladung zum Energiegipfel am 5. April, sei geprägt von dem Bestreben der Landesregierung, die hessischen Verbraucher und den Industriestandort Hessen ausreichend mit „sauberer und sicherer Energie zu vernünftigen Preisen“ zu versorgen. Damit legte er schon vor Beginn des Energiegipfels dessen Ziel fest, was nur nochmal deutlich macht, dass es sich hier um eine reine PR-Veranstaltung handelt. Ist „saubere und sichere Energie zu vernünftigen Preisen“ doch der Terminus, mit dem die CDU Atomenergie umschreibt. Folgerichtig sind zum Energiegipfel auch die Vertreter der großen Energiekonzerne, nicht aber die Umweltverbände eingeladen. Bouffier hatte zwar angekündigt, dass die Energiefrage im breiten öffentlichen Konsens geklärt werden solle, aber darunter versteht er offensichtlich etwas anderes als die Öffentlichkeit. Um dies deutlich zu machen, mobilisierte das Frankfurter Netzwerk Klima und Umwelt, dem auch die ROBIN WOOD Regionalgruppe Rhein-Main angehört, am 5. April Befürworter erneuerbarer Energien nach Wiesbaden vor die Staatskanzlei. Dort begrüßten etwa 200 Menschen die geladenen Gäste und informierten sie mit Trommeln, Transparenten und Lautsprecher über allzu deutlich sichtbare Gefahren und bereits entstandenen Schaden von Atom-und Kohlekraftwerken. ROBIN WOOD war mit einem großen Transparent mit der Aufschrift: „Gegen Kohle und Atom – für eine erneuerbare Zukunft“ vor Ort.

Proteste am Hessischen Energiegipfel (Foto: ROBIN WOOD)
Die hessische Landesregierung hat nun vier Arbeitsgruppen eingesetzt um eine Lösung für die ausreichende Versorgung der hessischen Verbraucher und des Industriestandorts Hessen mit „sauberer und sicherer Energie zu vernünftigen Preisen“ zu erarbeiten. Darf ich wetten, was dabei raus kommt? Ich wette, am Ende wird es eine Erklärung mit etwa folgendem Inhalt geben: „Im intensiven Austausch mit allen kompetenten Fachleuten, nach Diskussion aller relevanten Sachverhalte und nach langen schwierigen Verhandlungen sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass nur mit der weiteren Nutzung von Atomenergie als Brückentechnologie die ausreichende Versorgung der hessischen Verbrauchen und des Industriestandorts Hessen mit sauberer und sicherer Energie zu vernünftigen Preisen gewährleistet werden kann.“ Wer wettet dagegen?

-Regionalgruppe Rhein-Main

dirkseifert

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