Einwendungen gegen polnischen Tagebau Gubin einreichen!

Einen neuen 8.000 Hektar großen Braunkohle-Tagebau und ein Kohlekraftwerk von 2.700 Megawatt plant der polnische Konzern PGE bei Gubin an der Grenze zur Lausitz. Der Tagebau soll ab 2025 über rund 50 Jahre hinweg jährlich 17 Millionen Tonnen Kohle fördern, die im Kraftwerk verbrannt werden sollen. Es geht isgesamt also um mehr als 800 Millionen Tonnen Kohlendioxid – fast soviel wie die BRD in einem Jahr. Rund 3.000 Menschen müssten für den neuen Tagebau umgesiedelt werden.

Eine grenzübergreifende Umweltverträglichkeitsstudie zu dem Vorhaben liegt bis Ende Dezember in kleinen Teilen Südost-Brandenburgs aus (Forst, Peitz, Schenkendöbern und Guben). Im Internet wurde sie hier veröffentlicht: http://www.lbgr.brandenburg.de/sixcms/detail.php/728066

Die betroffenen Gemeinden in Polen haben sich per Bürgerentscheid gegen den Tagebau ausgesprochen. PGE und Regierung wollen das offenbar nicht akzeptieren. Den Dörfern, die auf deutscher Seite vom Tagebau Jänschwalde betroffen oder von Jänschwalde-Nord bedroht sind, läge der polnische Tagebau gegenüber in Sichtweite! Deshalb kämpfen die Bürgerinitiativen auf beiden Seiten der Neiße seit Jahren gemeinsam gegen neue Tagebaue.

Gerade lief der Tagebau Cottbus-Nord in der Lausitz aus und Vattenfall will seine Braunkohlesparte in der Lausitz verkaufen. Der Neubau eines Kraftwerkes am bisherigen Standort Jänschwalde (3.000 MW, nordöstlich von Cottbus) ist unwahrscheinli. An diesem Standort sollen gerade 2 Blöcke (je 500 MW) bis 2018 in die sogenannte Stillegungsreserve überführt werden – und damit wird auch ein Neuaufschluss des Tagebaus Jänschwalde-Nord unwahrscheinlich.

Blick in Richtung des ehemaligen Teichgebietes von Lacoma und dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde / Foto: Daniel Häfner
Blick in Richtung des ehemaligen Teichgebietes von Lacoma und des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde / Foto: Daniel Häfner

Die Grüne Liga / Umweltgruppe Cottbus hat einen zweiseitigen Musterbrief entworfen, den jede(r) für seine Einwendung nutzen kann. Die Einwendungen werden gesammelt und im Januar persönlich bei der polnischen Behörde abgegeben. Ausgefüllte und unterschriebene Briefe können mit der Post bis zum 8. Januar an die Umweltgruppe Cottbus geschickt werden. Beides spart im Vergleich zu einem Brief nach Polen nicht nur Porto, sondern es gibt außerdem einen Überblick, wie viele Bürger sich mindestens beteiligt haben.

dirkseifert

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