Plutonium-Schiffe und hochradioaktiver Atommüll für Zwischenlager Biblis

Plutonium-Schiffe und hochradioaktiver Atommüll für Zwischenlager Biblis

„Der weltweit erfahrenste Schiffs-Transporteur für nukleare Materialien.“ Mit diesem Slogan wirbt die britische „Pacific Nuclear Transport Limited“ (PNTL) auf ihrer Homepage, die über drei Spezialschiffe für diese Zwecke verfügt. Ein weiterer britischer Atom-Transporter ist das Schiff „Oceanic Pintail“. Wenn diese Schiffe im Einsatz sind, geht es fast immer um Plutonium aus der Wiederaufarbeitung von hochradioaktivem Atommüll aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield. Plutonium: Der Stoff aus dem die Bombe ist. Nächstes Ziel für ein oder zwei dieser Plutonium-Schiffe dürfte der Hafen im niedersächsischen Nordenham sein: Hochradioaktiver Atommüll, verpackt in sechs Castor-Behältern vom Typ HAW28M mit jeweils 28 Glas-Kokillen und einem Gewicht von jeweils rund 120 Tonnen soll noch in diesem Frühjahr in das Zwischenlager nach Biblis (Hessen) transportiert werden. Nach dem Umschlag im Hafen, geht es auf der Schiene weiter. Die Einlagerung dieser brisanten Fracht im Zwischenlager Biblis ist inzwischen genehmigt, aber der BUND Hessen und andere Experten haben massive Kritik wegen fehlender Sicherheitsmaßnahmen angemeldet. (Foto: Oceanic Pintail, Betreiber; weitere Fotos von der Beladung der Leerbehälter hier: DAHER)

Zuletzt am 22. September 2019 war die Oceanic Pintail im Hafen von Nordenham. Davor wurde die Pacific Grebe zuletzt am 19. September in Nordenham registriert. Zuvor hat sie leere Castorbehälter mit Ziel Sellafield an Bord genommen haben, die inzwischen beladen sind. (siehe auch Castor-Stoppen.de)
Drei Schiffe hat die PNTL derzeit am Start, die vom britischen Hafen in Barrow-in-Furness operieren: Die Pacific Heron, die Pacific Egret und die Pacific Grebe. Diese verfügen laut PNTL über die erforderlichen Zulassungen (siehe detailliert hier bei PNTL), um Atommaterialien zu transportieren.

Laut eigener Mitteilung von PNTL werden deren Schiffe von Serco Limited mit Sitz in Barrow-in-Furness verwaltet. Serco ist auch für die Oceanic Pintail zuständig, die für INS unterwegs ist. (hier: PNTL are managed by Serco Limited, based in Barrow-in-Furness. In addition to managing PNTL, Serco also manage a ship on behalf of INS, the Oceanic Pintail.) In der Vergangenheit hat es mit den Schiffen ziemliche Probleme gegeben, darüber berichtete vor einigen Jahren der Guardian.
Vor allem die Pacific Heron und die Pacific Egret wurden laut PNTL mit „zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen“ ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, MOX-Brennstoff und Plutoniumdioxid zu transportieren. Zum gegenseitigen Schutz reisen diese Schiffe zusammen. Um Angriffe abzuwehren, sind sie einer „festen Marinekanone ausgestattet und verfügen über weitere zusätzliche physische Schutzsysteme, von denen nur einige von außen sichtbar sind.“ Weiter heißt es: „Bei Transporten von MOX-Brennstoff und Plutonium sorgen bewaffnete Offiziere der CNC für den Schutz an Bord von der Abfahrt bis zur Ankunft.
Die CNC-Offiziere sind speziell für den Schutz von Nuklearmaterial während des Seetransports sowie von Nuklearanlagen ausgebildet. Darüber hinaus bieten dieselben Maßnahmen, die bei einem Unfall Schutz bieten, auch Schutz vor möglichen Sabotageakten. Experten haben andere gefährliche und nicht gefährliche Güter, die täglich auf dem Seeweg transportiert werden, als potenziell attraktivere Ziele für Sabotageakte identifiziert.“ (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version))

dirkseifert